Sensorik und Sensorsysteme

Fraunhofer IAF errichtet Applikationslabor für Quantensensorik

Viele Industriebranchen erleben derzeit eine rasante technologische Entwicklung zu immer genauerem Monitoring und Controlling ihrer Fertigung. Die dadurch zunehmenden Ansprüche an Genauigkeit und Driftstabilität von Sensorsystemen erfordert in naher Zukunft einen Technologiesprung hin zur Quantensensorik.

© Fraunhofer IAF
Im Applikationslabor wird u.a. ein Quantenmagnetometer aufgebaut, das kleinste Ströme in Halbleiterschaltungen vermessen kann.

Die Forschung dazu fand bislang vor allem im akademischen Rahmen statt und die dabei entwickelten Quantensensoren erweisen sich als zu groß und nicht robust genug für den Einsatz in innovativen Produkten.

Um den Transfer von Forschungsentwicklungen aus dem Bereich der Quantensensorik in industrielle Anwendungen voranzubringen, entsteht deshalb am Fraunhofer IAF in Freiburg zurzeit ein Applikationslabor. Interessierte Unternehmen und insbesondere regionale KMU sowie Start-ups sollen die Möglichkeit erhalten, das Innovationspotenzial von Quantensensoren für ihre spezifischen Anforderungen zu evaluieren. Dies betrifft beispielsweise die boomende Halbleiterindustrie, aber auch Bereiche wie die Medizintechnik, Sicherheitstechnik, Navigation, Geologie sowie satellitengeschützte Erdbeobachtung. Diese  werden von einem schnelleren Übergang der Quantensensorik-Forschung in industrielle Anwendungen profitieren.

Das Applikationslabor wird im Rahmen des Fraunhofer-Leitprojekts »QMag«, kurz für Quantenmagnetometrie, errichtet. In dem Projekt entwickeln Forschende von sechs Fraunhofer-Instituten in Zusammenarbeit mit universitären Partnern Quantensensoren für den hochempfindlichen Nachweis von Magnetfeldern. Sowohl das Land Baden-Württemberg als auch die Fraunhofer-Gesellschaft fördern das auf vier Jahre angelegte Vorhaben mit jeweils einer Million Euro.

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