Das letzte Wort …

...hat Dr. Jennifer Ruskowski vom Fraunhofer IMS

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Als Taucherin ist Dr. Ruskwoski fasziniert von der Lebendigkeit des Meeres
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Dr. Jennifer Ruskowski.

Frau Dr. Ruskowski, Sie arbeiten mit am Projekt »miniLIDAR« der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland. Was genau wird in diesem Projekt umgesetzt?

Im Rahmen des Projekts werden innovative Komponenten für ein miniaturisiertes LiDAR (Light Detection And Ranging)-System im Anwendungsfeld Robotik entwickelt. Beteiligt sind neben unserem Institut drei weitere FMD-Institute: Das Leibniz FBH in Berlin entwickelt die Laser, das Fraunhofer IPMS in Dresden setzt die Entwicklung der Strahlablenkeinrichtung um und das Fraunhofer IZM in Berlin widmet sich dem Thema Optical Phased Arrays.

 

Was sind Ihre Aufgaben im Rahmen des Projekts?

Das Fraunhofer IMS realisiert im Projekt die Detektorentwicklung. Wir haben das Ziel, ein Single Photon Avalanche Diode (SPAD) Array mit hoher Pixelauflösung zur Detektion der reflektierten Strahlen inkl. der Ausleseelektronik (ROIC) und der Auswertungsalgorithmen zu entwickeln. Die Histogramm- Programmierung im Field Programmable Gate Array (FPGA) zur Auswertung der Detektordaten wird ebenfalls am Fraunhofer IMS umgesetzt. Sowohl die Erhöhung der Pixelzahl als auch die vertikale Integration des Detektors mit dem ROIC mittels Wafer-to-Wafer-Bondens sind bedeutende Neuentwicklungen.

 

Wie hat die FMD Ihren beruflichen Alltag verändert und an welchen Stellen hat Ihnen die FMD konkreten Mehrwert geboten?

Durch die FMD wurde die institutsübergreifende Arbeit sehr stark ausgebaut. Besonders erfreulich ist dabei, dass wir nicht nur das gemeinsame strategische Vorgehen und die technologischen Roadmaps besprechen, sondern in konkreten Projekten aktiv geworden sind, die an den beteiligten Instituten einen bedeutenden Mehrwert stiften. Für mein Aufgabengebiet führt die FMD die verteilten Kompetenzen im LiDAR-Bereich zusammen. Neben dem Projekt miniLIDAR sind wir ebenfalls in einem Projekt mit dem Start-up OQmented beteiligt. Hier wird ein Demonstrator für ein scannendes LiDAR-System realisiert. Durch die FMD sind unsere Kundenkontakte gestiegen und unsere internationale Sichtbarkeit wurde ebenfalls gesteigert.

 

An welchem Projekt im FMD-Universum wären Sie außerdem gerne beteiligt?

Wir haben an den FMD-Instituten weitreichende Kompetenzen im Bereich innovativer Komponenten für LiDAR-Systeme. Aus meiner Sicht wäre ein großes Projekt wünschenswert, mit dessen Hilfe man diese Kompetenzen weiter konsequent komplementär zusammenführt, aber auch den Blick in die Zukunft richten kann. Es gibt viele spannende Ansätze im LiDAR-Bereich, die es wert sind genauer untersucht und weiterentwickelt zu werden.

 

Sie sind Physikerin. Was wollten Sie als Kind werden und warum?

Als Kind haben mich vor allem Fragen rund um unser Sonnensystem und seine Planeten fasziniert. Umso mehr freuen mich Projekte, bei denen unsere Sensoren im Weltraum eingesetzt werden und man in Zukunft noch mehr Gründe hat, in den Sternenhimmel zu schauen. Aber mein Einstieg in die Welt der Physik ist nicht nur dem Kosmos zu verdanken. Mein frühes Interesse am Innenleben meines Computers, die Liebe für die Mathematik und die Frage nach immer neuen Lösungen hatten sicherlich ihren Einfluss auf meine Berufswahl. 

 

Zur Person:

Geboren 1983 in Duisburg. Verheiratet. Studierte Physik an der RWTH Aachen und promovierte an der Universität Duisburg-Essen im Fachgebiet Elektrotechnik und Informationstechnik. Dissertation zum Thema »Fine-Pitch-Verbindungen für die 3D-Integration von Sensoren mit CMOS-Wafern« angefertigt am Fraunhofer IMS. Entsprechend seit 2009 am Fraunhofer IMS, seit 2016 Gruppenleiterin der 3D-Sensoren. Seit 2018 zudem stellvertretende Leiterin der Abteilung Optische Sensorsysteme.

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