Industrial Automation, Information and Communication, Sensorik und Sensorsysteme
Clever verpackt, intelligent geschützt: Zauberformel RFID in der Verpackungsindustrie
Intelligente Verpackungen sind auf dem Vormarsch. Gerade in puncto Sicherheit, Identifikation und Information gewinnt der Einsatz von RFID-Technologien in der Verpackungsindustrie immer mehr an Bedeutung. Das Fraunhofer IPMS ermöglicht mit dem ROAD-Server eine problemlose Kombination von drahtloser und optischer Identifikation bei Verpackungen. So ist es ein Leichtes, mit integrierten RFID-Tags Verpackungen und deren Inhalt zu identifizieren, Produktinformationen auszulesen und auszuwerten.


Problematisch wird es, wenn verschiedene RFID-Komponenten unterschiedlicher Hersteller miteinander kommunizieren müssen. Werden diese außerdem noch mit optischen Identifikationsverfahren, wie z. B. Barcode-Lesesystemen, kombiniert, muss man sie aufwendig und kostenintensiv implementieren.
Dafür hat das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS eine universelle Softwarelösung entwickelt: den RFID-OPCUA-AutoID-Server, kurz ROAD-Server. Diese Software ermöglicht die einfache und kostengünstige Integration unterschiedlichster Reader, Tags und Sensorik in komplexe Prozessumgebungen – unabhängig von Hersteller, Frequenzband, Protokoll und Schnittstelle. Als erste Middleware dieser Art setzt der ROAD-Server auf die OPC-UA (Open Plattform Communication Unified Architecture) AutoID-Companion Spezifikation zur herstellerunabhängigen Kommunikation in der Automatisierungstechnik.
Beste Voraussetzungen für den sicheren Lebensmittel- und Medikamententransport
Anfangs nur für RFID-Komponenten genutzt, erweiterte das Dresdner Forscherteam um Prof. Dirk Reichelt den ROAD-Server so, dass auch 1D- und 2D-Barcode-Technologien integriert werden können. Einmal implementierte Anwendungen können auch bei Änderung der Reader- oder Transponder- Population unverändert weiter genutzt werden. »Dies ist besonders für die Verpackungsindustrie von großem Interesse. Unsere Softwarelösung ermöglicht es, drahtlose und optische Identifikationsverfahren problemlos miteinander zu kombinieren. Egal ob ein Paket oder eine Transportkiste mit Barcode oder RFID-Tag versehen ist – durch den ROAD-Server können beliebige Lesegeräte und Tags für die verschiedensten Frequenzbereiche über eine einzige standardisierte Schnittstelle in Prozessanlagen eingebunden werden und miteinander kommunizieren. Auch die Einbindung weiterer Sensor-Transponder zur Erfassung physikalischer Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit, Licht oder Druck ist möglich. Zukünftig ist die Integration weiterer Sensoren, wie beispielsweise Grenzwertsensoren, denkbar«, erklärt Prof. Reichelt.
Gerade der Transport von Lebensmitteln, Medikamenten oder Gefahrstoffen muss sehr kontrolliert erfolgen. Wenn Feuchtigkeit an die Ware gelangt oder die Temperatur im Inneren der Transportkiste zu hoch ist, können die Produkte verderben, unbrauchbar oder sogar gefährlich werden. Über integrierte RFID-Tags können schnell und sicher Sensorwerte drahtlos ausgelesen und die Produkteigenschaften überprüft werden – und das, ohne die Verpackung zu öffnen.
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