Li-Fi trifft auf Augmented Reality

© Shuttershock / Fraunhofer IPMS
Mit Li-Fi können Augmented Reality-Anwendungen kabellos und in Echtzeit übertragen werden.

Die optische Kommunikation durch sichtbares oder infrarotes Licht, englisch Li-Fi (Light Fidelity) wird am Fraunhofer IPMS derzeit weiterentwickelt und unter anderem für Anwendungen im Bereich »Augmented Reality« vorbereitet. Dabei spielt die optische Datenübertragung vor allem ihre Vorteile aus, wenn Kabel und Steckverbinder stören oder drahtlose Funknetzwerke wie W-Lan oder Bluetooth in Punkto Bandbreite oder Echtzeitfähigkeit an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen.

Dies ist zum Beispiel bei einer Daten- bzw. Augmented-Reality-Brille der Fall. Diese Brillen bieten dem Nutzenden die Möglichkeit, neben der Wahrnehmung der realen Umgebung, zusätzliche Informationen durch Einblendung bzw. Überlagerung im Sichtfeld zu erhalten. Sie können so in verschiedensten Bereichen wie Lager und Logistik, bei der Montage und Produktentwicklung oder auch in der Medizintechnik helfen. Dabei sind, je nach Anwendung, große Datenmengen zu übertragen. Interaktive Inhalte, die direkt auf die Aktionen des Nutzenden reagieren, müssen innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne zur Verfügung stehen. Da Trägerinnen und Träger mobiler Anwendungen typischerweise die Arme frei haben sollten, werden bei AR-Brillen bevorzugt drahtlose Datenübertragungstechniken eingesetzt. Die hier üblichen Standards wie W-LAN oder Bluetooth sind, im Gegensatz zu Li-Fi, allerdings nicht für echtzeitfähige Übertragungen ausgelegt, da sie in der Bandbreite begrenzt und somit nur bedingt geeignet sind.

Eine freie Sichtachse zwischen Sende- und Empfangsmodul vorausgesetzt, kann die optische Datenübertragung somit überall dort eine sehr gute Alternative sein, wo Steckverbinder, Kabel, Schleifkontakte und Funk-Netzwerke ersetzt werden müssen.

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