Lyme-Borreliose dank optischer Mikrosensoren früher erkennen

Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Nur wenn die Infektion rechtzeitig festgestellt und behandelt wird, bleiben den Erkrankten zusätzliche Komplikationen erspart. Mit den derzeitigen Diagnosemethoden kann eine Lyme-Borreliose-Infektion allerdings nicht zuverlässig im Frühstadium erkannt werden.

© Diarect AG
Die Ixodes-Zecke überträgt die Lyme-Borreliose, die nun dank der Fraunhofer-Forschung früher entdeckt und behandelt werden kann.
© Fraunhofer IZM
Abbildung eines strukturierten Glasmikroflaschenresonators, des technologischen Kerns des Projekts.

In dem vom Fraunhofer IZM koordinierten, translationalen Projekt »PoC-BoSens« wird ein tragbares, hochempfindliches Diagnostiksystem auf Basis optischer Mikroresonatoren entwickelt, das eine Lyme-Borreliose- Infektion zuverlässig und frühzeitig erkennen kann. Der Sensor detektiert dabei Biomarker, die auftreten, wenn Personen mit den Bakterien infiziert sind.

In dem Projekt werden erstmalig Flaschenmikroresonatoren mit einem mikrofluidischen System kombiniert. Diese Sensorik-Strukturen sind hochempfindlich, gut integrierbar und haben eine minimale Größe. Projektkoordinatorin Dr. Alethea Vanessa Zamora Gómez vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM sagt: »Der technologische Kern des Projekts ist der Einsatz von Glasflaschenresonatoren als Sensorelement. Die Verwendung mehrerer Flaschenresonatoren eignet sich hervorragend für die simultane Detektion unterschiedlicher Biomarker.«

In dem Projekt arbeitet ein internationales Konsortium aus den Forschungsbereichen Photonik, Mikrofluidik, Biochemie, Elektronik und Biomedizin zusammen. Aus Deutschland beteiligen sich das Fraunhofer IZM, die Diarect AG, die Scienion AG, die MDX Devices GmbH und die IfU Diagnostics Systems GmbH.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF fördert PoC-BoSens im Rahmen der translationalen Förderinitiative »Photonics Based Sensing ERA-NET Cofund (PhotonicSensing)«. Das Projekt läuft von April 2018 bis März 2021. Das Projektvolumen beträgt ca. 2,4 Mio. Euro.

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